Resolution für ein Großraubtier-freies Südtirol

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Das Villnößtal hat sich in den letzten Jahren stark um den Erhalt der ältesten Schafrasse „das Villnösser Brillenschaf“ bemüht. Einige unserer Bergbauern und auch Touristiker haben durch ein Projekt, großteils finanziert mit öffentlichen Geldern, versucht, sich durch die Zucht und Vermarktung des Brillenschafes ein wirtschaftliches Standbein aufzubauen.

Da für die Reinzucht ein Kontakt mit anderen Schafrassen zu vermeiden ist, ist die Koflalm in Villnöß (nach einigen Jahren) als idealer Standort für die Sommerweide gefunden worden. Mit großem Aufwand und großer Mühe der Schafzüchter wurde die unerschlossene Koflalm mit Herdenschutzzäunen soweit als möglich eingezäunt und wird nach mehreren Jahrzehnten wieder beweidet.

Auch im Tal sind die Schafherden mit entsprechenden Schutzzäunen gesichert. Trotzdem hat es in den vergangenen Monaten zahlreiche Risse durch Goldschakal und Wolf gegeben. In den vergangenen Tagen sind auch auf der besagten Alm 13 Schafe durch Wölfe gerissen und viele verletzt worden. Zudem sind ein Dutzend Schafe nicht mehr auffindbar. Somit ist im Tal sowie auch auf der Alm keine Beweidung mehr möglich.

Nun stehen die Züchter vor der Entscheidung, die Tiere entweder den Raubtieren zu überlassen oder die Zucht aufzugeben und die Tiere wegzugeben. Eine ganzjährige Stallhaltung ist für unsere Züchter keine Option, da ihnen das Tierwohl am Herzen liegt und dafür eine Weidehaltung unabdingbar ist. Dies hat sicher zur Folge, dass diese Bergbauern ihren Hof nicht weiter bewirtschaften. Die Almen und Weiden verstrauchen, der Tourismus verliert ein hochwertiges Produkt und eine mit Herzblut gezüchtete alte Rasse stirbt aus.

Bedenklich ist, dass die Raubtiere keine Scheu vor Menschen zeigen, da sich die Risse auch in unmittelbarer Nähe des Dorfkerns ereignet haben. Durch das Geheul der Raubtiere empfindet die Bevölkerung Angst und hat Bedenken.

Werte Landesregierung und werter Landtag, wir fordern deshalb erneut ein Südtirol ohne Großraubtiere!! 

Wissend, dass unser Anliegen auf nationaler und europäischer Ebene für ein raubtierfreies Land nicht befürwortet wird, beharren wir trotzdem auf unserer Forderung und erhoffen uns, dass sich mehrere Gemeinden dieser anschließen.

Diese Resolution, eingebracht von den Ratsmitgliedern Helga Lantschner und Manuel Messner, wurde als Tagesordnungsantrag lt. Art. 15 der Geschäftsordnung des Gemeinderats mit Ratsbeschluss Nr. 33 vom 29.07.2020 einstimmig genehmigt.

04.08.2020

DEU